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Montag, 24. September 2012

Netzpolitische Konferenz "Netz für alle"

Am 15. September fand die netzpolitische Konferenz „Netz für Alle“ der Linken und der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Bundestag statt. Diskutiert wurden allerlei aktuelle Themen der Netzpolitik. Ganz dem Thema verpflichtet konnte man die Veranstaltung auch im Livestream mitverfolgen. Besonders heiß diskutiert wurde zum Beispiel das Thema Deep Packet Inspection (DPI). Mithilfe dieser Technologie können Anbieter Datenpakte auf Inhalte, Quellen und Ziele überprüfen. Ungewünschte Dienste können so gesperrt werden. So will die Telekom zum Beispiel bestimmte Messenger-Dienste wie Skype bei niedrigeren Tarifen sperren. Warum ist klar: Wer kostenlos über Skype oder WhatsApp schreiben und telefonieren kann, nimmt weniger die gewöhnlichen Kommunikationswege des Netzanbieters in Anspruch. DPI soll vorrangig zur Netzoptimierung dienen, ist aber eine Technologie die weit mächtiger ist. Ganze Dienste und Protokolle können dadurch vom Anbieter gesperrt werden. Hier fängt Diskriminierung im Internet an. Wer einen großen Geldbeutel hat bekommt die volle Bandbreite, wer nicht bekommt nur Internet Light, zumindest könnte es so enden. Schon jetzt hat die Telekom mit Spotify und E-Plus mit Facebook einen Vertrag abgeschlossen, der diese Dienste priorisiert.
Besonders interessant war auch der Vortrag von Glyn Moody. Er ist einer der Vordenker der Open Source Bewegung. Er referierte über den Urheberschutz und darüber, dass dieser eine Erfindung des 18. Jhd. für analoge Medien ist. Ursprünglich war er dazu gedacht, das Schreiben von Büchern anzuregen. Seitdem wurde das Urheberrecht immer weiter erweitert, verlängert und verstärkt, obwohl sich die Lage mit der Entwicklung der digitalen Medien verändert hat. Während analoge Medien relativ schwer zu kopieren waren, und daher wie Mangelware behandelt werden mussten. Im digitalen Zeitalter ändert sich die Lage radikal. Dokumente, Songs, ganze Filme können per Mausklick dupliziert werden. Trotz allem wird das Urheberrecht aufrechterhalten, als ob Daten eine Mangelware wären. Moody geht dabei so weit, eine Abschaffung des Urheberrechts zu fordern. Damit könnte erstmals sämtliches Wissen global jedem frei zur Verfügung stehen. Er berichtete auch vom Mythos, dass damit alle Künstler und Schriftsteller etc. Pleite gehen würden. Studien und Untersuchungen ergeben, dass Fans die Musik oftmals kaufen, nachdem sie sie gedownloadet haben. Außerdem müsste man über neue Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken. Viele Künstler verdienen mehr mit Tourneen, als mit Plattenverkäufen und es wird immer häufiger, dass sie Geld in Form von Spenden im Voraus einholen, um die nächste Aufnahme zu finanzieren. Neue Denkweisen müssen also her.
Moody hofft dabei, dass Gesetze wie das amerikanische SOPA oder ACTA weiterhin verhindert werden können. Hier besteht erhebliches politisches Potential. Wie absurd die Urheberrechtsgesetze sind, zeigt das amerikanische Beispiel: In der USA kann eine Urheberrechtsverletzung mit bis zu 150.000$ Strafe belegt werden. Das macht für eine 3 Terrabyte Festplatte mit Mp3’s eine Strafe von 150.000.000.000$. Außerdem meint er, dass Bewegungen wie die Piratenpartei, das Thema Netzpolitik in die Mitte der Öffentlichkeit transportieren können, wie einst die Grünen das Thema Ökologie. Auch die Linke müsste sich mehr im Bereich der Netzpolitik etablieren, gerade jetzt wo der erste Hype der Piraten wieder abflaut.
Netzpolitik wird wohl auch in Zukunft ein spannendes Thema bleiben und eins der Gebiete sein, in dem die meisten Veränderungen zu machen sind.

Samstag, 15. September 2012

Netzpolitische Konferenz "Netz für alle" im Livestream

Die Netzpolitische Konferenz "Netz für alle" der Linken und Rosalux im Bundestag, ist live über einen Stream zu verfolgen. Interessante Diskussionen zum Thema Luiquid Democracy etc.

Livestream "Netz für alle"